„Von schwarzen Seiten und Pistolen auf Vorrat“
zuerst erschienen auf Netzpiloten.de am 5. April 2016 / auf freitag.de am 6. April 2016
„Die Warnungen kamen früh – als das erste Gesetz für Internetsperren in Russland durch die Duma ging, protestierten breite Teile des russischen Netzes. Nutzer beschwerten sich, Wikipedia stellte die Seite aus Protest für einen Tag schwarz und die größte Suchmaschine – das Google-Pendant Yandex – strich im Slogan “Es findet sich alles” das Wort “alles”.
Das Gesetz richtet sich gegen Kinderpornografie, Anleitungen zum Suizid und der Verherrlichung von Drogenkonsum. Vor gut drei Jahren trat es in Kraft und vor ein paar Monaten schaffte es die Medienaufsicht, die Wikipedia wegen eines einzigen Artikels über eine völlig unbekannte Form von Haschisch, “Charas” genannt, für ganz Russland zu sperren – wenn auch nur für 18 Stunden.“
Die internationalen Nichtregierungsorganisation „Freedom House“ hat das Netz in Russland von „teilweise frei“ auf „nicht frei“ herabgestuft. So geschehen im vergangenen Jahr. Am herausstechendsten ist der offensichtliche Missbrauch des Vorwurfs „Extremismus“, um gegen unliebsame Stimmen und Aktivisten vorzugehen. In einigen Fällen gab es harte Gerichtsstrafen, sogar jahrelange Haft. Das ist eine neue Qualität im Umgang mit Kritikern im Netz. Im Umgang mit der Öffentlichkeit als solche. Experten sagen, es könne im Prinzip jeden treffen. Mein Text gibt ein aktuelles Schlaglicht auf die Situation.
Bei den Netzpiloten: „Internetzensur – Von schwarzen Seiten und Pistolen auf Vorrat“ (Link)
Bei freitag.de: „Internetzensur – Von schwarzen Seiten und Pistolen auf Vorrat“ (Link)
Eine weitere Veröffentlichung gab es in der „Magdeburger Volksstimme“, außerdem bei den „Salzburger Nachrichten“. Besonders schön ist die Seite in der „Moskauer Deutschen Zeitung“ geworden.